Heidelberger Motettenchor

Konzert am 11.11.12: "Musikalische Exequien"

Heinrich Schütz‘ „Musikalische Exequien“ gelten als eines der herausragendsten Beispiele deutscher Trauermusiken, außergewöhnlich sowohl in ihrer textlichen und kompositorischen Architektur als auch in ihrer musikalischen Ausdrucksintensität. Aufgrund der hohen Anforderungen an die Besetzung – sie reicht vom sechsstimmigen Chor mit Soli über einen achtstimmigen Doppelchor bis hin zum fünfstimmigen Hauptchor mit Solistenterzett – sind die „Musikalischen Exequien“ nur selten im Konzert zu hören. Zum 340. Todestag des Komponisten hat sich nun der Heidelberger Motettenchor dieses ungewöhnlichen Werks ange-nommen und bringt die „Musikalischen Exequien“ – zusammen mit weiteren Motetten des Komponisten – am 11. November 2012 um 19:30 in der Kirche St. Raphael in Heidelberg-Neuenheim zur Aufführung. Der Eintritt ist frei; um eine Spende wird am Ausgang gebeten.
Schütz komponierte die „Musikalischen Exequien“ 1635/36 nach dem Tod von Heinrich II. Posthumus Reuß, dem Landesherrn von Schütz‘ Geburtsstadt Köstritz. Er legte den „Musikalischen Exequien“ Liedverse und Bibelsprüche zugrunde, die Reuß selbst gesammelt hatte, damit sie nach seinem Tod als Sarginschriften verwendet würden.
Der erste Teil, das „nach Art einer Lateinischen oder Teutschen Missa auffgesetzte Concert“, erfordert sechs Solisten sowie einen sechsstimmigen Chor, der sich im zweiten Teil, der Motette „Herr, wenn ich nur dich habe“ zur Doppelchörigkeit erweitert. Im dritten Teil tritt zum nunmehr fünfstimmigen Chor drei solistische Stimmen, die zwei Seraphim zusammen mit der geretteten Seele, der „Anima Beata“ repräsentieren.

Kommentare sind geschlossen.